Der Handelsverband schätzt den jährlichen Schaden durch Ladendiebstahl auf 500 bis 700 Millionen Euro in Baden-Württemberg. Ein Viertel davon, also 125 bis 175 Millionen Euro, entstünden durch Diebstähle unterhalb der bisherigen Bagatellgrenze, sagt Hagmann.
Das größte Problem beim Thema Ladendiebstahl für den Einzelhandel bleibe jedoch bestehen: die Einstellung zu vieler Verfahren. Die im Südwesten laut polizeilicher Kriminalstatistik zurückgegangene Zahl der Ladendiebstähle sei nur ein Erfolg auf dem Papier, so Hagmann.
„In der Realität beobachten wir etwas anderes: Dass die Händler viele Diebstähle gar nicht mehr zur Anzeige bringen, weil es zu viel Bürokratie verursacht und aus Sicht der Händler meist nichts bringt.“
Mit großer Sorge beobachtet der Handelsverband Baden-Württemberg zudem, dass Fälle der organisierten Kriminalität weiterhin zunehmen.
„Neben den finanziellen Folgen stellen diese Form der Eigentumsdelikte vor allem ein großes Gefährdungspotential für die Mitarbeiter im Einzelhandel dar“, so Hagmann weiter.
Der Handelsverband Baden-Württemberg fordert den Gesetzgeber daher auf, den Strafrahmen für Diebstahl mit Waffen/Bandendiebstahl zu erweitern, sodass eine Bewährungsstrafe nicht in Frage kommt.